Wasser und Feinelektronik: Ein kühner Einsatz. DiGiCo für Karl’s kühne Gassenschau.

Karls Kühne Gassenschau (KKG) ist bekannt für seine etwas andere Theatershow: ein Musical mit Stunteinlagen, gewürzt mit technischen Spezialeffekten. So fliegen nicht nur Kronleuchter durch die Luft, sondern auch mal Dinge, die da garantiert nicht hingehören. Das aktuelle Stück «RECEPTION» ist bei Alt und Jung beliebt, glücklich sind jene die sich ein Ticket sichern können. 2024 waren alle Shows ausverkauft und auch in der Spielzeit 2025 sind alle Daten bereits ausgebucht, deshalb läuft auch bereits der Vorverkauf für 2026.

Dem Erfolg von Karls kühne Gassenschau liegt eine Begeisterung der Macher:innen zugrunde, die durch die gesamte Crew spürbar ist. Neues auszuprobieren lautet das Credo, geht nicht gibt es nicht.

Bei Karls kühner Gassenschau fliegen allerlei Sachen durch die Luft

«Die Bregenzer Seefestspiele planen zum Beispiel die ganze Bühne vorab auf dem Blatt und bauen sie dann exakt so auf. Wir entwickeln meist eine Idee, probieren aus, optimieren und entscheiden dann, ob es Teil des Stücks wird. Also quasi der praktische Ansatz (lacht).» 
– Otmar Faschian (Technische Leitung)

Anders als im klassischen Theater definieren bei KKG nicht mehrheitlich Regie und Dramaturgie Bühnendesign und Technik. Manchmal kommt die Technik mit einer Idee, die sie schon lange einmal ausprobieren wollten, auf die Regie zu und trägt so zur Entwicklung der Geschichte bei. So kann es kommen, dass die Band plötzlich taucht, ein Schwan auf dem Teich schwimmt oder auch einmal ein Flugzeug vorbeifliegt. Das gesamte Team kreiert zusammen die Bilder, die man als Zuschauer:in unbedingt gesehen haben muss.  Selten schafft es ein Bühnenstück solch einen Augenschmaus zu erzeugen, wie man ihn sonst nur im Film mittels computeranimierter Grafiken und Spezialeffekten sieht. 

Mit der Spielzeit von mehreren Jahren und rund 100 Vorstellungen pro Saison ergibt sich der Crew die Möglichkeit das Stück auch nach dem ersten Vorhang noch anzupassen und abzuändern, sodass selbst mehrmals wiederkehrende Zuschauer:innen die Show nie zweimal genau gleich sehen. Besonders stolz ist Otmar darauf, dass für jede:n etwas dabei ist: «Wir sprechen eine grosse Zuschauergruppe an. Da kommen Grosis mit ihren Enkeln oder auch ganze Familien. Wir haben zwar ernste Themen, die wir mit Humor behandeln, die kurzweilige Show mit vielen Dingen, die es zu bestaunen gibt und der ganzen Action können auch Kinder problemlos geniessen. Wir haben sozusagen eine Anti-Langeweile-Garantie integriert.»

Werkstatt der Showtechnik während dem Showbetrieb

Das Spektakel auf der Bühne ist für Sounddesigner und Tontechniker Klaus Kunkel eine Herausforderung.

«Das ist die komplexeste Show, die ich in meiner ganzen Karriere umgesetzt habe.»
– Klaus Kunkel (Sounddesigner und Tontechniker bei KKG)

Klaus arbeitet schon seit vielen Jahren auf dem Beruf und hat von Musicals, über Rockshows bis hin zur Loveparade und dem Engagement auf einem Kreuzfahrtschiff schon einiges gesehen. Das tontechnische Parkett betrat Kunkel, als er auf Tournee als Musiker irgendwann den Posten des Tontechnikers übernahm. Dekaden später stiess er auf das Stelleninserat von Karl’s kühne Gassenschau und wusste, dass dies SEINE Berufung ist.

Die aktuelle Show «RECEPTION» spielt an einem künstlich, eigens für das Spektakel, ausgehobenen See. «Eigentlich ist die Kombination von Feinelektronik und Wasser die ungünstigste Situation, die man sich vorstellen kann. Das Material wird feucht oder sogar untergetaucht und ist danach direkt wieder der Sommersonne oder Eiseskälte ausgesetzt und dies an fünf bis sechs Spieltagen die Woche», lacht Klaus. Manche Darsteller:innen tauchen ohne Mikrofonschutz bis zu drei Meter tief. Selbst die eingesetzten, wasserdichten Mikrofone überstehen das nicht immer.« Wer taucht weiss, dass dies mit ca 1.3 Bar Druck auf der Kapsel zu Buche schlägt. Es erscheint daher wenig verwunderlich, wenn eine Membran bei einem Sprung aus vier Meter Höhe ins Wasser reisst.», meint Klaus. Regelmässige Inspektion und gute Pflege des Materials sind daher unerlässlich.

Bühnenelement von Karls kühner Gassenshow «RECEPTION»

«Kleine Schäden müssen sofort gefunden werden, sonst geht etwas aus oder an, wenn du es nicht willst, oder produziert Störgeräusche.»
– Klaus (Sounddesigner und Tontechniker bei KKG)

Neben den Mikrofonen entstehen im Karl’s kühne Gassenschau-Alltag auch ganz triviale Probleme. So musste die Anbindung des DiGiCo MQ-Racks auf der schwimmenden und beweglichen Bandbühne über ein VanDamme Seewasserkabel umgesetzt werden, welches die ganze Spielzeit zuverlässig seinen Dienst verrichtet hat.

Klaus amtet in Personalunion als FoH Operator, Mikrofonierer, Troubleshooter, Playbackoperator und Funksystemmann. Um all diesen Aufgaben zuverlässig nachgehen zu können, ist er auf einen optimierten Workflow und zuverlässiges Equipment angewiesen. Mit der Kreation von «RECEPTION» wurde auch die Erneuerung des Mischpults angegangen. Seit seiner Zeit auf dem Kreuzfahrtschiff ist Klaus mit DiGiCo Systemen vertraut, sodass es für ihn ein logischer, strategischer und langfristig nachhaltiger Schritt war, in eine solche Lösung zu investieren. Nach der Evaluationsphase lag der Entscheid schnell bei einem DiGiCo Quantum 338 System. Ausschlaggebend war die hohe Kanalanzahl, die Szenenverwaltung und das intuitive Benutzerinterface mit einer Vielzahl an haptischen Bedienelementen.

Klaus bei der Arbeit

Ergänzend zum DiGiCo MQ-Rack nutzt die Produktion ein DirectOut Andiamo Konverter, um die zahlreichen Funkmikrofone als auch die Beschallungsanlage ins MADI-Ecosystem einzubinden. Der Zuspielrechner mit Ableton Live ist über das in die Konsole integrierte USB-Audiointerface angeschlossen, während die Aufzeichnung aller Kanäle per Dante umgesetzt wird. Ein Waves System setzt Klaus in Puncto Kreativität keine Grenzen und ermöglicht auch unter den härtesten Bedingungen dem Sounddesign den letzten Feinschliff zu verpassen.

DiGiCo MQ-Rack der Band

«Der Wechsel zu DiGiCo ist ein echtes Upgrade. Das neue System bietet mir sämtliche Freiheiten in der Workflowgestaltung und im Design. Dies habe ich auf dem Vorgängersystem vermisst.»
– Klaus Kunkel (Sounddesigner und Tontechniker bei KKG)

Das komplette Packet wird für Klaus mit dem Support von Tonspur AG abgerundet, er habe sich auch «deswegen für DiGiCo entschieden.» Tonspur AG stand Klaus von Anfang an mit der Planung des Projekts, Schulungen und Demos in Adligenswil als auch bei der Inbetriebnahme vor Ort und Premierensupport mit Hirn und Herz zur Seite. Aus einem Kundenverhältnis wuchs eine Freundschaft, sodass Klaus und sein Team während der Spielzeit regelmässig Besuch von Tonspur-Mitarbeiter:innen erhält. 
Karl’s kühne Gassenschau ist ein eindrückliches Spektakel für Augen und Ohren. Jede Aufführung ist eine neue Herausforderung. «Langweilig wird es einem nie», lacht Klaus. Ihm – und dem Publikum erst recht nicht.

Otmar und Klaus

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